Warum ist es am Rhein so schön?

 

Den nördlichen Teil des Rheins - von Köln bis zur Nordsee - haben wir bereits erlebt und jetzt wollen wir es genau wissen und haben eine Flusskreuzfahrt auf der A-ROSA AQUA von Köln nach Basel gebucht. 

 

In wenigen Tagen geht es los und wir freuen uns erneut auf den längsten Fluss Deutschlands. Von seiner Quelle am Schweizer Tomasee bis zu seiner Mündung in die Nordsee legt der Rhein mehr als 1233 Kilometer zurück.

 

Burgen, Schlösser, herrliche Landschaften, ... ich werde euch gerne wieder von unseren persönlichsten Erlebnissen erzählen und Fotos gibt es natürlich auch - Loreley, wir kommen!

 

Bald geht's los - nicht versäumen.

 

Alles Liebe

Eure Rena

 

Rhein Erlebnis Kurs Basel

 

7. September 2019

Rhein Erlebnis Kurs Basel - naja, der offizielle Titel der Reise ist nicht gerade berauschend. Aber es wird super. Der Koffer ist gepackt und bald geht's los.

 

Wir werden gemeinsam die zahlreichen Facetten dieses Flusses erleben und die unterschiedlichsten Bauwerke bewundern - Bürgerhäuser, Dome, Märchenschlösser, Ritterburgen, Winzerdörfer... zwischen wilden Felsen, dichten Wäldern und Weinbergen.

 

Schönen Urlaub uns allen

Eure Rena

 

Mozartkugelalarm

 

8. September 2019

Meditation, Morgensport, Duschen, Frühstück, Kulturbeutel fertig einpacken und los geht’s. Seit Jahren fliegen wir wieder mal von Salzburg in den Urlaub. Das Wetter ist schöner als gedacht, kein Regen, wir bleiben trotzdem beim großzügig eingeplanten Zeitpolster ... und den brauchen wir auch ?... ein paar Dinge müssen einfach mit und dafür zahlt sich sogar umdrehen aus ? Du kennst dich aus?! ? wir haben die Reisedokumente vergessen. Alles gut und wir erreichen den Salzburger Flughafen W.A.MOZART in Urlaubslaune und sehr gut in der Zeit. Traditionell gibt es vor dem Abflug unsere beliebte Mozartkugel, die für einen gelungenen Urlaub steht. Jetzt kann gar nichts mehr schief gehen.

 

Bei leichtem Regen heben wir in Salzburg ab und bei ähnlichem Wetter landen wir nach 1 Stunde Flugzeit überpünktlich in Köln. 16 Grad, windstill, dramatische Wolkenstimmung, ... passt. Schnell sind die Koffer da und ruck zuck sind wir an der Anlegestelle der A-ROSA AQUA. Zur Taxifahrt sage ich nichts, naja Kölner Charme halt ?

 

Ja, was ist das für eine Begrüßung – nämlich keine?! Die Crew ist mit sich selbst beschäftigt und überhaupt komme ich mir störend vor. So kennen wir das nicht. Aber das ist nur der erste Eindruck. Check-In funktioniert gut, Infos und Schlüsselkarte liegen bereits in der Kabine und ab da läuft alles wie vom A-ROSA-Team gewohnt – SUPER. Noch dazu sind die Gäste diszipliniert und wir können früher als erwartet ablegen und schon gibt es viel zu sehen. Der Kapitän dreht das Schiff und wir haben einen großartigen Blick auf den Kölner Dom, die Schokoladenfabrik, die Kranhäuser, … Bei einem Gläschen Bier (Kölsch ist leider schon aus) genießen wir die Ausfahrt.

 

Nach dem Abendessen in netter Gesellschaft gibt es noch die Vorstellung der Crew, ein Gläschen zur Begrüßung und jetzt freue ich mich auf das Bett. War doch ein anstrengender Tag und für den morgigen Tag in Mainz will ich ausgeschlafen sein.

 

Gute Nacht und liebe Grüße von irgendwo auf dem Rhein.

Eure Rena

 

Mainz bleibt Mainz

 

9. September 2019

Geschlafen habe ich gut und nach einem ausgiebigen Frühstück genießen wir die Landschaft. Wälder, sanfte Hügel mit Weinreben, kleine Dörfer, ... ziehen an uns vorbei und es dauert noch, bis wir voraussichtlich gegen 11 Uhr die Stadt Mainz erreichen. Auffällig für mich ist, dass der Wein hier sehr steil angepflanzt wird und im Vergleich zu den Weinterrassen, die ich aus der Wachau kenne, sicher eine größere Herausforderung bei der Bearbeitung darstellt. Das ist allerdings nur meine laienhafte Vorstellung und vielleicht ist es auch ganz anders.

 

Langsam werden die Hügel flacher, das Tal breiter und ich mag es, wenn das Schiff ruhig dahingleitet und ich die Seele baumeln lassen kann.

Mainz bleibt Mainz – recht viel mehr kann ich über die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz nicht sagen. Das sollte sich heute aber ändern. Ich weiß von der Cruise-Direktorin, dass das Gutenberg-Museum heute geschlossen ist, weil halt Montag ist. Schade, den Erfinder des Buchdruckes hätte ich hier gerne besser kennengelernt und seine Meisterwerke hätte ich sehr gerne gesehen. Ich kann nicht alles haben. Auch das Renaissancepalais, das unter anderem das Museum beherbergt, ist angeblich sehr repräsentativ und Mainz bietet sicher noch mehr attraktive Sehenswürdigkeiten. 

 

Durch eine Platanenallee spazieren wir ca. 800 m am Rheinufer entlang ins Mainzer Zentrum. Strandbar, gemütliche Sommerterrassen ... sehr einladend, aber heute doch zu kühl. Das heutige Wetter ist durchwachsen und die Temperatur bleibt unter 20 Grad. Zum Besichtigen optimal. Schöne alte Fachwerkbauten, ein Stück ehemalige Stadtmauer mit dem Eisenturm, unterbrochen durch ein paar sehr moderne Bauwerke, dahinter sehen wir die Türme des Doms. Den wollen wir aber besser sehen und folgen der Treppe, die etwas versteckt nach oben führt und siehe da ... wir stehen direkt beim Eingang der Rheingoldhalle, gegenüber liegt das Rathaus und dazwischen ein modernes Kunstwerk. Sehr schön. Mainz kann etwas! 100 m weiter sind wir am Domplatz mit dem Mahnmal in der Mitte angekommen ... und ja, genau, das haben wir gehofft - einladenden Konditoreien auf 2 Seiten des Platzes mit verlockenden Mehlspeisen. Ich bleibe standhaft, bestelle nur einen kleinen Espresso und freue mich über das nette Plätzchen vor dem Dom-Café. Hier ist so eine angenehme ruhige Atmosphäre ... fühlt sich gut an. Aber wir wollen ja was sehen, schwächeln geht gar nicht ... das Theater schaut auch gut aus, gegenüber ist ein gemütlicher Biergarten. Ich habe das Gefühl, dass man in Mainz gut leben kann.

 

Am Schillerplatz finden wir neben dem Fastnachtsbrunnen eine wahre Blütenpracht. Die Städteplaner haben mit Grünflächen, schattenspendenden Alleen und Pavillons sehr sympathische Orte geschaffen. Aber die Zeit zum Verweilen ist zu kurz.

 

In der Kirche St. Stephan gibt es herrliche Fenster von Marc Chagall, die wollen wir unbedingt sehen und unser Weg führt uns zielorientiert über den Stephansberg zum Gotteshaus. Die Kirchenorgel wird von den Glasfenstern leicht bläulich gefärbt und gibt dem ganzen Inneren eine besondere Note. Ein schönes Ambiente um für liebe Verstorbene aus der Familie und Freunden, die Kraft brauchen können, eine Kerze anzuzünden.

 

Immer wieder blinzelt die Sonne raus, leider etwas störend beim Fotografieren, aber wir freuen uns und spazieren retour zum Dom, bewundern den wunderschönen Arkadengang um den begrünten Innenhof des Kirchengebäudes. Gegenüber, getrennt durch einen Platz mit Platanen und Blumeninseln stehen wir nun vor dem geschlossenen Gutenberg-Museum. Aber das haben wir ja eh gewusst. Museum, Steine mit Lettern, Shop, ... alles geschmackvoll arrangiert. Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, würde das sicher gefallen.

 

Langsam werde ich müde, das Knie fordert auch eine Pause und wir schlendern retour zur A-ROSA AQUA. Ewald ist noch neugierig auf das Schloss gleich bei der Anlegestelle. Mich reizt das wenig, ich freue mich auf Wasser und Beine hochlagern. Der Tag kann nach dem Abendessen - heute gibts österreichische Spezialitäten und der Kaiserschmarrn ist ein Gedicht - ruhig ausklingen. Mainz war in jedem Fall einen Besuch wert und ich kann euch diese angenehme Stadt nur empfehlen. Eine Stadt, in der die Ampel Mainzelmännchen zeigt, kann ja nur eine Stadt mit Herz sein.

 

Ich werde noch ein paar Bilder für euch aussuchen. Schade, im Blog sind leider nur 10 pro Tag möglich sind, aber morgen gibts ja schon die nächsten Eindrücke und weitere 10 Pics. Erst im finalen Reisebericht gibt es mehr davon.

 

Freut euch mit mir auf Straßburg.

Ganz liebe Grüße

Eure Rena

 

Bonjour Frankreich

 

10. September 2019

Nebel liegt heute über dem Rhein, die Sonne kämpft sich langsam durch und verspricht einen schönen Tag. Kühl ist es noch, aber es ist einen Versuch wert und ich trockne eine Liege für mich, packe mich warm ein und mach es mir mit Musik und Buch gemütlich und genieße den frühen Tag - auch so muss Urlaub sein ... Schwäne, Fischer, Segelboote, ... so ist es auszuhalten.

 

Um 11 Uhr ist ein Frühschoppen am Sonnendeck geplant und um ca. 13 Uhr sollten wir in Straßburg bzw. im gegenüberliegenden Kehl anlegen. Warum nicht Straßburg? Dort ist es zu eng für das Schiff und zum Glück gibt es diese Alternative.  

 

Meine Ruhe ist nicht ungetrübt. Eine Gruppe plappernder Gäste aus Spanien dreht lautstark ihre Runde auf dem Deck, aber was soll’s – so sind sie halt die Spanier – keep calm.

 

Ah, wir steuern auf eine Schleuse zu. Insgesamt muss die A-ROSA AQUA auf dieser Reise 20 Mal durchgeschleust werden. 10 Staustufen in jede Richtung sind zu überwinden. Das ist für viele Reisende ein spektakuläres Erlebnis und sie sausen aufgeregt von vorne nach hinten, wieder retour und haben jede Menge Tipps und Meinungen zum Schleusvorgang. Ich habe fast das Gefühl, dass einige am liebsten die Crew entlassen und selbst das Steuer übernehmen würden. Nach ungefähr 20 Minuten ist so eine Aktion vorbei und wir gleiten weiterhin ruhig über den Rhein.

 

Der Frühschoppen beginnt, Flammkuchen und Cidre werden angeboten, ich bleibe auf meinem Plätzchen zum Glück unbehelligt und habe wieder meine Ruhe.

 

Fabriken rechts, Fabriken links vom Ufer, schnell haben wir die heutige Anlegestelle erreicht. Na super, das schaut hier nicht sehr einladend aus, aber hier muss es auch nicht schön sein. Wichtig ist, dass wir rasch nach Kehl (Deutschland) oder Straßburg (Frankreich) kommen. 15 Minuten zu Fuß zum Bahnhof nach Kehl und dann mit dem Zug nach Straßburg, das geht. Es kann losgehen. Straßburg, wir kommen.

 

Bonjour Strasbourg – wir sind heute zu Besuch in Frankreich, genannt auch Carrefour de l’Europe, Schnittpunkt Europas. Menschen aus der halben Welt haben hier ihn Zuhause gefunden und 3 Weltreligionen können sich hier entfalten.

 

Wir sind mit einem Reiseleiter unterwegs und fahren von der Anlagestelle Kehl direkt in die 5 km entfernte Hafenstadt Straßburg, die 5 km vom Rheinufer entfernt liegt. Dazwischen herrscht derzeit rege Bautätigkeit, ein neuer moderner Stadtteil entsteht, geplant sind 20.000 neue Wohnungen. Wir fahren durch das Botschaftsviertel, in dem in den Sommermonaten zahlreiche Störche ihre Nester haben. Ja, das Elsass hat seine Störche wieder. Die Wiederansiedlung des Storchs ist dem 1983 zum Schutz des Storchs gegründeten Verein Aprécial zu verdanken. Weiter geht’s durch den großzügigen Orangeriepark ins Europaviertel. Aus der Ferne sehen wir schon moderne Architektur, Fahnen, … aber hoppla, was ist jetzt? Wir fahren einfach vorbei. Halt, ich will bitte aussteigen. Sorry, wir haben volles Programm und dafür ist keine Zeit.  Na gut, wieder eine Stadt, die wir nur beschnuppern und vielleicht hoffentlich, je nach dem, wiederkommen.

 

In der Altstadt steigen wir aus und marschieren vorbei am Rathaus direkt zur Kathedrale Notre-Dame (Straßburger Münster), der Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Na super, alles andere lassen wir links liegen und sind nur auf die Kathedrale fokussiert. Sie ist zweifellos ein Meisterwerk, reich verziert mit einer prachtvollen Rosette, … aber ich würde ihr nicht so viel Zeit und Aufmerksamkeit schenken wie vom Reiseführer vorgesehen. Na gut, so sehe ich auch die Astronomische Uhr und andere Einzelheiten, die ich allein nicht entdeckt hätte.

 

Anschließend führt uns der Weg durch die engen Gassen, in denen scheinbar überall was los ist, zur Petit France, einem der ältesten Viertel der Stadt.

 

Restaurants, Cafes, Weinstuben, Souvenirläden, alte Brücken und Fachwerkbauten geben diesem Teil der Stadt einen ganz besonderen eigenen Charme. Wir bummeln auf eigene Faust durch Petit France, wollen regionale Küche probieren, aber irgendwie ist jeder Versuch zum Scheitern verurteilt und wir landen schlussendlich, weil auch die Zeit schon knapp wird, bei einer Tasse Espresso (Segafredo) am Domplatz. Das Wetter heute war frühherbstlich schön, aber jetzt bin ich im Schatten über meine Jacke doch sehr froh. Am Rückweg zum Treffpunkt finden wir neue kleine Restaurants, Bäckereien mit Lebkuchen, Baiser, … Gemütlich, idyllisch, romantisch, kitschig … so erleben wir den Teil der Stadt, den wir kennenlernen durften und so habe ich mir Straßburg vorgestellt … ich will wiederkommen, vielleicht an einem Wochentag im Advent.

 

Einige Kilometer haben wir wieder zurückgelegt und ich freue mich wieder auf eine kleine Pause und das Abendessen. Morgen geht’s früh los nach Colmar, wird sicher auch wieder ein schöner Tag. Komm mit, ich freu mich.

 

Liebe Grüße aus Straßburg

Eure Rena

 

Kommentar

Toller Bericht! Schönen Resturlaub wünsche ich Euch!
Glg
Isabella

 

Klein-Venedig in Colmar

 

11. September 2019

Raus aus den Federn, heute geht‘s nach Colmar. Der historische Stadtkern der 70.000 Einwohner-Stadt ist sorgfältig renoviert, steht unter Denkmalschutz und ist die besterhaltene Stadt im Elsass. Ein Flüsschen und Kanäle durchziehen die Altstadt, daher auch der Name Klein-Venedig. So steht es zumindest im Reiseführer. Mal sehen ... ich erwarte mir ähnliche Bilder wie gestern.

 

Wir fahren auf der Weinstraße Richtung Süden nach Colmar, die auch die regenärmste Stadt Frankreichs ist. Der Weg führt uns zu Beginn durch die neuesten Wohngebiete Straßburgs. Modern gestalteten Bauten dicht aneinander, dazwischen kaum Grünflächen, das Konzept ist sehr umstritten und trotzdem bleibt der Bürgermeister bei seinen Plänen.

 

Das Land wird flacher und bietet beste landwirtschaftliche Bedingungen, vor allem für Mais und Kraut und das Kraut kann ich sogar riechen.

 

Straßburger Bier hat Weltruf. 1664 wurde eines der ältesten Unternehmen Frankreichs gegründet, die Brauerei Kronenbourg. Kronenbourg steht für französischen Biergeschmack aus dem Elsass. Hopfen, Gerste, Malz und Wasser stammen aus der Region und jedes dritte Bier, das in Frankreich getrunken wird, kommt von Kronenbourg. Seit 2008 gehört Kronenbourg zum Carlsberg-Konzern.

 

Vor uns liegen die Vogesen, eigentlich Teil bzw. Fortsetzung des deutschen Schwarzwalds oder umgekehrt ? Nach und nach kann ich Weingärten entdecken und super, nach 30 Minuten Autobahn fahren wir ab und direkt auf die Weinstraße, durch kleine Dörfer, vorbei an schönen Weingütern, alten Fachwerkhäusern, ... und schau, auf manchen Dächern sieht man ein Herz. Ob das was zu bedeuten hat? Ja, es ist das Zeichen für hübsche heiratsfähige Töchter im Haus. Witzig! Auch Räder, die bemalt im Garten stehen oder im Fenster hängen, sorgen für ein spezielles Bild. Diese eigenartige Deko erklärt sich durch die Tour de France 2018, die damals genau durch diese Orte führte und zur Behübschung montiert wurde.

 

Vorwiegend 6 Rebsorten für Weißweine gibt es hier, eine Sorte für schönen Rosé und seit einigen Jahren werden Trauben auch nach der Champagner-Methode verarbeitet, daraus entsteht dann Crémant, genauso gut wie Champagner, nur passt Preis-Leistung besser.

 

Die Nachbildung der Freiheitsstatue am Kreisverkehr verrät uns - wir haben Colmar erreicht. Und hier soll es schön sein? Kaserne rechts, sozialer Wohnbau gleich im Anschluss ... es dauert eine ganz Weile, bis die ersten Villen auftauchen und der Bus parkt.

 

Gleich zu Beginn unseres Spazierganges erreichen wir das Gerberviertel und somit Petite Venise. Kleine elektrobetriebene Boote gleiten ruhig unter den Brücken durch und mit viel Vorstellungskraft kann diese Szene tatsächlich an Venedig erinnern.

 

Wir düsen förmlich durch die Stadt - da ein berühmter Brunnen, dort eine bedeutende Wandmalerei und schnell, hier die Stützen der Welt und rasch weiter zur Kirche ... Genau, für WC-Pause ist ausreichend Zeit, auch zum Warten auf die letzte Dame, die danach neu aufgebrezelt zur ungeduldig wartenden Gruppe stolziert. Ich weiß eh, ich bin nicht gruppentauglich, aber manchmal geht es nicht anders und heute war die organisierte Tour wahrscheinlich sogar von Vorteil. Also weiter durch Colmar und aufpassen - Laufschritt, schauen, fotografieren und dazu das unregelmäßig hohe Kopfsteinpflaster - Vorsicht ist geboten. Auffällig für mich, auch schon gestern, sind die üppige Blumendekoration, der viele Kitsch, die vielen Süßigkeiten und die zahlreichen Hunde, fast zu jeder Familie gehört einer.

 

Hurra, wir haben Freizeit und da wir generell die Feste feiern, wie sie fallen, suchen wir uns ein nettes Plätzchen und bestellen 2 Gläser Crémant. Prost! … und ganz liebe Grüße an I+I.

 

Ui, die Zeit verfliegt und wir müssen zum Bus. Alle da … fast alle … eine Omi hat uns verloren und daher kommen wir mit Verspätung zum Schiff.

 

Ein paar interessante Infos haben wir während der Fahrt noch bekommen. Aufgrund der historischen Entwicklung gibt es im Elsass zum Teil andere Gesetze und Vorschriften als im restlichen Frankreich. Das trifft zum Beispiel auf die Arbeit der Notare, Grundbücher und Krankenkassen zu, aber auch bei Vereinsgründung gibt es Unterschiede, … Im Elsass gibt es zusätzlich zu den französischen Feiertagen 2 weitere arbeitsfreie Tage (2. Weihnachtstag und Karfreitag) und sogar Schnaps brennen kann legal betrieben werden.

 

Ich döse im Bus dahin und bald sind wir wieder an der Anlegestelle. Am Nachmittag gibt es einige Schleusen zu überwinden und wieder haben wir einen schönen Urlaubstag erleben dürfen. Colmar ist wirklich reizend und doch anders als Straßburg.

 

Ewald informiert sich über die Unternehmungen der nächsten Tage, während ich unsere Erlebnisse zusammenfasse und eine kleine Bildauswahl für euch treffe.

 

Also bis bald, ich freu mich

Eure Rena

 

Kommentar

Hallo ihr Lieben,
hab gerade den Reisebericht mit voller Reiselust gelesen...….wünsche euch noch viele wunderschöne Eindrücke und freue mich auf ein Wiedersehen :) lg Herta

 

Grüezi Schweiz

 

12. September 2019

6:30 Uhr, ich schleiche mich leise aus der Kabine, alles ist noch ruhig am Schiff und oje, ich bin zu spät. Die Einfahrt nach Basel habe ich leider versäumt, aber beim Anlegen bin ich dabei.

 

Na super, wir sind in Basel und es gibt wieder keine Internetverbindung, das Dreiländereck ist angeblich schuld daran. So mag ich nicht arbeiten, ich mag nicht mehr täglich ungefähr 100 Versuche für einen Verbindungsaufbau starten, ich mag mich nicht mehr ärgern und werde euch immer erst dann von unserer Reise erzählen, sobald die technischen Möglichkeiten gegeben sind. Schade. Es tut mir leid.

 

Die A-ROSA AQUA hat bei Basel - St. Johann angelegt. Da haben wir Glück. Alle anderen Anlegestellen liegen weiter vom Stadtzentrum entfernt. Angeblich lohnt sich ein Zwischenstopp in der drittgrößten Stadt der Schweiz, ich bin neugierig. Um 9 Uhr geht die Besichtigungstour los und wir hören einige interessante Informationen. Ganz in Schiffsnähe sehe ich auch schon eins der Baseler Wahrzeichen – das Johannstor, eines der 3 erhaltenen Stadttore. Die mittelalterliche Stadt wurde im Krieg nie zerstört und ist dadurch noch sehr gut erhalten.

 

Basel, die Universitätsstadt am Dreiländereck von Schweiz, Frankreich und Deutschland zählt ca. 179.000 Einwohnern, davon sind 34 % Ausländer. Die Stadt ist jung und modern und Zentrum der Pharmaindustrie. Novartis und Roche sind sehr große Arbeitgeber in Basel, ca. 30.000 Einwohner arbeiten in dieser Branche, 8.000 davon in der Firma Roche. Das höchste Gebäude der Schweiz ist der Roche-Büroturm mit 178 m Höhe und 41 Stockwerke. Ein weiterer Turm befindet sich derzeit im Bau und soll sogar 205 m hoch werden. Ob man sich dort wohlfühlen kann? Jedenfalls kann ich durch diese Fakten den Stellenwert der Branche gut erkennen.

 

Basel findet auf beiden Seiten des Rheins statt und daher ist es notwendig, immer wieder mal eine der vielen Brücken zu überqueren … und das dauert manchmal … da ein Stau … dort zähflüssiger Verkehr … Baustellen, Baustellen. Die zahlreichen Kräne haben mich das schon vermuten lassen. Es wird renoviert, neu gebaut, ober der Erde und unter der Erde. Aktuell entsteht eine neue Tiefgarage, Firma Roche baut den bereits erwähnten Turm 2, …

 

Vom Münster aus haben wir sicher den besten Überblick über die Stadt und sind auch nahe genug vom Zentrum. Also los. Im Inneren ist das Münster heller als gedacht und auch der Kreuzgang ist schön gestaltet, dazu kommt die herrliche Aussicht auf den Rhein. Gefällt mir.

 

Was ist das für ein schönes, fast schlossähnliches Gebäude, blau bemalt, herrliches Tor … es liegt auf unserem Weg vom Münster zur Stadtmitte? Genau, das muss das Blaue Haus sein, eines der Wohngebäude der Brüder Sarasin, die durch die Produktion von Seidenbändern reich geworden sind.

 

Mittlerweile ist es wieder sehr warm geworden und wir freuen uns über den schattigen Weg hinunter zum Markt. Dort herrscht reges Treiben. Pilze, Kürbisse, Blumen, Basler Läckerli, Flammkuchen, … finden wir dort und leider auch wieder eine riesige Baustelle, aber die soll uns nicht stören.

 

Basler Läckerli? Das will ich probieren. Aha, es ist eine Art Lebkuchen und darauf habe ich gerade keine Lust. Wir machen Kaffeepause im Cafe Schiesser am Marktplatz und ich entscheide mich für eine Himbeer-Macaron und einen kleinen Espresso. Ja, wenig überraschend die Schweizer Preise – mein Kaffee kostet EUR 5,-. Wir können mit EUR bezahlen, würden aber das Wechselgeld in CHF bekommen. Mit Karte ist das aber kein Problem.

 

Jetzt sind wir gestärkt für das Rathaus, ein markantes rotes Gebäude am Platz, leider steht die Sonne gerade gar nicht gut für ein Foto, aber auch der Innenhof ist interessant. Lange halten wir uns hier nicht auf und bummeln durch die Freie Straße, der Haupteinkaufsstraße Basels zurück zum Bus. Hm? Das ist die Haupteinkaufsstraße? Naja, irgendwie fehlt es mir hier an Struktur, an der üblichen Schweizer Exklusivität … habe ich mir anders vorgestellt, übt keinen Reiz auf mich aus. Viel interessanter ist der neue Fasnachts-Brunnen oder auch Tinguely-Brunnen am Theaterplatz. Metallfiguren, die sich bewegen, Wasser speien, … lustig zuzuschauen.

 

Mein Fazit zu Basel – die Stadt hat mich leider etwas enttäuscht im Vergleich zu anderen Großstädten.

 

Am Nachmittag geht’s schon wieder los ins ca. 100 km entfernte Luzern. Die Fahrt dauert ca. 75 Minuten und der Bus fährt fast ausschließlich über die Autobahn, durch den Schweizer Jura Richtung Schweizer Alpen. Wahnsinn, der Reiseleiter ist ganz begeistert. Luzern ist für weniger gutes Wetter bekannt, die Alpen zu sehen ist keine Selbstverständlichkeit und heute können wir den leicht mit Schnee bedeckten Gebirgszug sogar schon aus der Ferne bewundern. Super!

 

Weiße Schwäne, Ausflugsboote, Leute, die am Ufer des Vierwaldstättersees flanieren, dahinter die Berge – ein herrliches Bild, Spätsommeridylle in Luzern. Bevor wir auch am See die Seele baumeln lassen, wollen wir aber noch die Highlights der Stadt sehen und beginnen beim Löwendenkmal. Es soll an die Schweizergardisten erinnern, die 1792 beim Tuileriensturm in Paris gefallenen sind. Ich sehe es etwas anders – Löwe vor Löwe ?

 

Über die berühmte Holzbrücke Kapellbrücke gelangen wir zur gegenüberliegenden Kirche, bewundern die schöne Orgel und dann gibt es – ihr werdet das fast nicht glauben – WC-Pause im Parlamentsgebäude ? Kein Scherz.

 

Über den Fluss Reuss spazieren wir weiter in die Luzerner Altstadt, in der uns enge kleine Gassen und herrlichen Zunfthäuser erwarten. Irgendwann höre ich auf zu fotografieren. Das Wetter ist so perfekt und es gibt so viele tolle Motive und eigentlich so wenig Zeit zum Fotos Bearbeiten und Anschauen. Ich nehme die Bilder einfach im Kopf mit …

 

Noch ein kleiner Espresso zum Abschluss fast direkt am Wasser, dann geht’s auch schon wieder zurück nach Basel, zurück aufs Schiff und die A-ROSA AQUA nimmt Kurs auf Köln.

 

Danke Luzern. Der Tag in der Schweiz ist durch diese Kurzvisite richtig schön geworden. Basel ist abgehakt, Luzern hat uns begeistert, jederzeit gerne wieder.

 

Züricher Geschnetzeltes mit Rösti runden den Besuch in der Schweiz ab. Morgen gibt’s auch wieder Programm und wir dürfen einen angenehmen Tag erwarten. Nach dem Abendessen hat das Schiff bereits die Anlegestelle verlassen und wir hoffen, dass wir das Dreiländereck sehen können. Ist ja irgendwie spannend und interessant ist es auch, hier in Basel treffen sich mit den 3 Ländern auch die drei Autobahnen und Bahnlinien von Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Basel ist ja doch auch interessant und sehenswert ?

 

Alles Liebe aus der Schweiz

Eure Rena

 

Breisach - klein, aber oho, grenzenlos vielfältig

 

13. September 2019

Ich bin müde. Das Paar in der Nachbarkabine hat bis 2 Uhr Früh gestritten, dazu die Geräusche vom Schleusen, … aber die Sonne lacht schon wieder und es ist keine Zeit für Selbstmitleid.

 

Schau, wie schön sich das Schiff im Wasser spiegelt, die Schwäne sind auch schon wach … schaut sehr romantisch aus. Aber wo sind wir heute? Was tut sich da? Aha, Breisach am Oberrhein, direkter Nachbar zum Elsass - muss ich das kennen? Nein, ich muss nicht wirklich wissen, dass in der 16.000-Einwohner-Stadt Breisach die größte Erzeuger Weinkellerei Europas gibt, der Badische Winzerkeller mit einer Tankkapazität von 105 Millionen Litern.

 

Ein Münster gibt es wahrscheinlich auch und nach wenigen Gehminuten sehe ich es schon. Auf römischen Fundamenten erbaut thront das St. Stephansmünster auf dem Münsterberg und ist daher schon aus der Ferne sichtbar. Der Weg zum Münster führt über zahlreiche Stufen und setzt eine gewisse Sportlichkeit voraus. Für betagteres Publikum stehen Taxis bereit. Vom Münsterplatz haben wir in westliche Richtung einen schönen Blick über den Rhein ins Elsass und zu den Vogesen, nordöstlich können wir den Kaiserstuhl mit den Weinbergen erkennen. Das Klima für den Weinanbau ist durch die Vogesen begünstigt, sie halten den Regen ab und der Vulkanboden schafft optimale Bedingungen für Burgunder.

 

Breisach ist eine Europagemeinde mit einem Europadenkmal am Münsterplatz, das einen Stier aus schwarzem Marmor darstellt mit einer Dame auf dem Rücken, die symbolisch das Dreiländereck in Händen hält und nach den Sternen greift – Europa muss in Bewegung bleiben und nach den Sternen greifen, so ist wohl die Botschaft dahinter.

 

Interessant in Breisach ist auch noch der Radbrunnenturm mit einem 41 Meter tiefen Trinkwasserbrunnen im Inneren, der früher mit einem hölzernen Tretrad betrieben wurde. Aber nun ist es genug mit Geschichte und Sehenswürdigkeiten, jetzt spazieren wir durch einen kleinen Wald abwärts, weiter als wir müssen, nämlich ins Untergeschoß der Sektkellerei Geldermann, wo mich sicher eine prickelnde Zeit erwartet. Bei konstanter Kellertemperatur von 13 Grad erfahren wir viele Details über die Herstellung, Qualitätsunterschiede und und und … und plötzlich … fühlt sich nicht gut an, kommt kalter Schweiß … Schlechtes Timing! Sehr schlechtes Timing. Während sich die Gruppe gemütlich bei der Sektverkostung vergnügt, sitze ich bei Mineralwasser im Eingangsbereich der Firma und schnappe frische Luft. Danke an die Damen der Firma, die sich fürsorglich um mich kümmern.

 

Ein Cola am Schiff bringt mich wieder auf Vordermann und ich kann bereits wieder in bester Laune das Ablegen der A-ROSA AQUA beobachten, den schönen Blick auf das Münster … und das herrliche Wetter genießen … Ahoi, morgen und einige Staustufen später geht’s weiter.

 

Liebe Grüße

Eure Rena

 

Koblenz und hohe Erwartungen

 

14. September 2019

Als letzte Station unserer Reise werden wir heute gegen 16 Uhr Koblenz erreichen. Der Tag bis dahin wird eher unspektakulär verlaufen mit viel schöner Landschaft und - darauf freue ich mich schon besonders - der Loreley Passage.

 

Das Wetter könnte nicht besser sein und ich genieße die Ruhe auf dem Sonnendeck, der Wind bläst leicht durch die Haare … super! Etwas kühl ist es aber schon noch so kurz nach dem Frühstück … die Steppjacke liegt in der Kabine … aber es zahlt sich aus … ich hole sie.

 

Wir fahren an den schon bekannten Orten vorbei … Kehl, Mainz … super, heute ist das Licht viel besser und ich kann nicht widerstehen … die Kamera klickt und klickt … unwahrscheinlich, wie viele Burgen und Schlösser wir am Rheinufer sehen, zum Teil mitten in den Weinbergen … Die Gegend präsentiert sich so perfekt, dass vielen dabei nur das Wort Kitsch einfällt … Natur und Kitsch … passt doch gar nicht zusammen!

 

Budenheim, Frei-Weinheim links, Kloster Erbach, Ruine Ehrenfels rechts, … Burg Reichenstein, Ruine Nollig, Ruine Waldeck, Ruine Fürstenberg, … bald bin ich überfordert, ich habe den Überblick verloren, aber es ist mir eigentlich egal, es ist einfach nur malerisch und ich staune nur noch über die großartigen ehemaligen Schlösser. Viele sind heute zum Hotel umfunktioniert, andere verfallen und die ehemalige Pracht lässt sich nur noch erahnen.

 

Langsam füllt sich das Sonnendeck, die Langschläfer finden kaum noch Platz, der DJ spielt wohl alle Songs, die er zum Thema Rhein gefunden hat, dazu gibt es Crémant und Bowle. Die Stimmung ist gut, manche trällern das Loreley-Lied, … und die Sonne strahlt weiter. Irgendwie ist es wie an Silvester … der Countdown läuft … alle warten gespannt auf die Loreley, jeder scheint in Gedanken zu taktieren – wo muss ich wann sein, wo ist der beste Platz für das ultimative Foto? Die Spannung steigt, wir sehen aus der Ferne schon die 7 Jungfrauen und keiner weiß so recht ob die Felsen die 7 Jungfrauen sind oder doch nicht … nur noch eine Biegung und dann – endlich – die Loreley. Ein steil abfallender Fels mit Aussichtsplattform am höchsten Punkt. Hm? Das war alles?? Ja, es ist wie Silvester, die Spannung ist riesig und schlussendlich ist es nichts Besonderes ? Aber wir haben den berühmten Felsen am Rhein erlebt und das zählt.

 

Auch nach diesem magischen Punkt bleibt die Gegend sehr ähnlich … schöne Dörfer, Ruinen, Burgen, … Mir wird das langsam schon zu viel und ich bereite mich in der Kabine auf Koblenz vor. Jetzt – Ewald kündigt mit diesem einen Wort übers Handy die Nähe zu Koblenz an und schon flitze ich wieder aufs Sonnendeck und da ist sie schon, die Festung Ehrenbreitstein. Die Festungsanlage ist die zweitgrößte Festung Europas und lässt sich bequem mit der Seilbahn erreichen und das wollen wir auch machen.

 

Wir haben Koblenz zwei Stunden früher als geplant erreicht. Super, wir haben viel Zeit in der Stadt mit ca. 110.000 Einwohnern. Koblenz ist eine der ältesten Städte Deutschlands und liegt genau am Zusammenfluss von Mosel und Rhein und wir dürfen Altstadtgassen, Kopfsteinplaster, Fachwerkbauten, … erwarten. Die A-ROSA AQUA fährt beim Deutschen Eck in die Mosel ein und legt direkt am Altmeier-Ufer an. Hurra, wir sind heute wieder ganz frei und werden uns zu Beginn in Ruhe einen Kaffee gönnen und starten bei 26 Grad Lufttemperatur los Richtung Zentrum.

 

Rooosamunde, schenk mir dein Herz und sag ja … oh Gott, was ist da los? Super, ein Altstadtfest mit allem Drum und Dran, viele Kindern, viele Leute mit Hunden, viel Geschrei, Schlagermusik mischt sich mit Marschmusik ... Mit einem ruhigen Kaffee wird das wohl nichts. Ewald hat 2 beliebte Kaffeehäuser in Koblenz ausfindig gemacht, aber im ersten wollen wir gar keinen Platz finden und im 2. bekommen wir mit viel Glück noch ein Tischchen. Der Espresso schmeckt gut, dazu gibt es sogar eine Praline auf Schlagobers und auch preislich ist die Welt hier noch in Ordnung.

 

Alles, was wir in Koblenz sehen wollten, ist von Fahrgeschäften, Ständen, … verbaut und das ist sehr schade. Auch reizt uns eine Fahrt auf die Festung nicht mehr. Es sind zu viele Leute unterwegs. Zurück zum Schiff suchen wir uns ein paar ruhige unspektakuläre Gassen, gehen über den Florinsmarkt und schauen uns die Fratze des Augenrollers an. Die Augen rollen im Sekundentakt und im Halbstundentakt streckt der Ritter auch die Zunge heraus. Ganz amüsant.

 

Vor einer Stunde dachte ich noch, dass Koblenz in die Kategorie Basel fällt, aber Koblenz hat viel mehr zu bieten, wollte heute nur nicht mehr preisgeben ?

 

Das Pils an Bord der AROSA schmeckt gut, besonders bei dem Wetter … aber langsam heißt es Koffer packen …

 

Morgen geht’s in Köln wieder zum Flughafen und ab nach Hause.

Danke euch fürs gedankliche Mitfahren, danke an alle, die den Urlaub zu einem schönen Urlaub gemacht haben, danke Ewald … besonders auch für die täglichen Pocket Coffees nach dem Abendessen ?

 

Alles Liebe

Eure Rena

 

Daheim ist daheim

 

15. September 2019

Es ist noch dämmrig, die Koffer müssen spätestens um 7 Uhr fix und fertig vor der Kabinentüre zur Abholung bereitstehen, wir sind gut in der Zeit und können den beginnenden Tag genießen. Draußen sehe ich noch den Vollmond, Schiffe spiegeln sich im Rhein … die Sonne ist bereits am Start. Wetterprognose für Österreich ist spätsommerlich warm, die warme Jacke kann also in den Koffer wandern.

Frühstück, Abholung mit dem Taxi und Transfer zum Flughafen funktioniert super, der Taxler ist sehr freundlich und nach einem etwas verspäteten Abflug landen wir eher unsanft bei herrlichstem Sonnenschein in Salzburg. Die Verzögerung von Köln haben wir mitgenommen, aber das ist heute nicht weiter tragisch, das Auto wartet geduldig auf uns.

 

Eine Anekdote vom Frühstück möchte ich noch erzählen. Diesmal war der Altersdurchschnitt der Gäste auf der A-ROSA wohl höher als sonst (liegt vielleicht auch am Schulbeginn) und so gab es immer wieder witzige Geschichten, die ich einfach – wohl oder übel - mithören musste und manchmal war das wirklich zum Schmunzeln. Der betagte Herr am Nachbartisch erzählt seiner Frau: Heute habe ich das Brot seitlich runtergeschnitten. Aha, sagt sie, schmeckt es dir so besser? Nein, meint er, so schneidet es sich einfacher. ?

 

Daheim ist jetzt die Waschmaschine gefordert und später freue ich mich auf einen gemütlichen Abend.

 

Mein Fazit zu diesem Urlaub:

Wetter, Route, Organisation war fast perfekt.

Etwas vermisst habe ich die bisher gewohnte Freundlichkeit des A-ROSA Bordpersonals und auch das Essen hat mir schon einmal besser geschmeckt. Die Menüs waren kreativ und abwechslungsreich, nach Möglichkeit regional beeinflusst, aber besonders die Braten und Steaks waren für mein Empfinden nicht so zart und weich wie sonst. Ja, Jammern auf hohem Niveau, aber so habe ich es empfunden und ihr wollt ja meine ehrliche Meinung ? Ida vom Restaurant-Team hatte aber IMMER ein Lächeln und ein paar nette Worte für ihre Gäste bereit und sie gibt in ihrem Job sicher weit mehr als 100 Prozent. Vielen Dank Ida!!

 

Das kleine Schokoladen-Betthupferl gibt es leider nicht mehr, aber dafür hat ja Ewald mich bestens mit Pocket Coffees versorgt … und manchmal gab es sogar zusätzlich eins nach dem Frühstück ? Das ist Urlaubstradition, daheim gibt es das natürlich nicht.

 

Dass die Reisenden immer älter werden, ist einfach so und bei der nächsten Reise kann die Altersstruktur wieder eine ganz andere sein. A-ROSA hat noch andere interessante Reisen im Katalog und wird für uns immer ein interessanter Veranstalter sein.

 

… dass ich wieder viel zu viel eingepackt habe, das ist natürlich alleine mein Problem ?

 

Fakten:

Gefahrene Flusskilometer: 1044 km

Höhendifferenz: 210 m durch 10 Schleusenkomplexe in eine Richtung

Entdeckungen zu Fuß: ca. 62 km

 

Vielleicht interessierst du dich auch für eine Flusskreuzfahrt und hast noch ein paar Fragen – schick mir einfach eine Mail. Wenn ich kann, gebe ich dir gerne meine Erfahrungen und Tipps weiter. Erzähle auch deinen Freunden von meinem Blog. Ich freu mich über interessierte virtuelle Mitreisende und sage DANKE für euer Feedback.

 

Alles Gute euch. Im November steht die nächste Reise an.

Also bis bald, ich freu mich.

Eure Rena

 

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© Rena Hackl | 4040 Linz | mail@renahackl.at