Salalah und das Weihrauchland

Salalah die Strahlende, Stadt der Gärten, Ort der Propheten, Parfumhauptstadt Arabiens - geläufige Beinamen der reizvollen Stadt an der Südküste Arabiens.

 

Moderate Temperaturen, üppige Vegetation, keine Glaspaläste, keine Wolkenkratzer, dafür Kokospalmen und azurblauer Ozean - es wird herrlich!!

 

Der Pass ist noch mehr als 6 Monate gültig, das passt. Visum brauchen wir auch, das können wir allerdings erst wenige Tage vor Abflug beantragen.

 

Ein spannender Reisebericht wartet wieder auf euch ... nicht versäumen.

 

Fragst du dich wie wir auf diese Destination gekommen sind? Wir haben einfach im Reisebüro nach Orten gefragt, die noch nicht so bekannt sind als typisches Reiseziel, die noch nicht überlaufen sind ... und die kompetenten Beraterinnen waren sich einig - Salalah

 

Nachdem ich die V.A.E. schon oft bereist habe, sehr gerne mag, war ich gleich von diesem Vorschlag begeistert und jetzt bin ich da. 

 

Liebe Grüße aus dem Sultanat Oman und viel Spaß beim Lesen unserer Erlebnisse.

 

Eure Rena

 

 

Geheimnisvolles Salalah, wir kommen

 

7. November 2019

Der Herbst war heuer ganz besonders schön bei uns, warm war’s auch und ich habe daher noch gar kein dringendes Bedürfnis, den Sommer zu verlängern, aber morgen ist es soweit. Salalah, der Tipp aus dem Reisebüro, wartet und irgendwie freuen wir uns aufeinander, die Weihrauchstadt im Süden Omans und ich.

 

15 kg Freigepäck ... ui, das ist wenig, auch wenn es nach viel klingt. Was ist, wenn die streng sind bei der Kontrolle? frage ich Ewald und er nimmt das Thema auch recht locker. Sicherheitshalber noch einen Pulli, noch eine Jacke ... ein Buch zum Kindle ist sicher auch kein Fehler und die neuen Sneakers will ich ebenfalls mitnehmen... ganz schön voll ist er wieder geworden, so wird er wenigstens nicht so gedrückt ?

 

Super, fast direkt vorm Eingang zum Bahnhof wartetet schon ein Parkplatz auf uns. Der Zug ist pünktlich und relaxt erreichen wir den Flughafen Wien Schwechat. Beim Check-In geht alles rasch und ohne Probleme ... bis mein Koffer gewogen wird. Sie wissen schon, dass Sie Übergepäck haben? Ach wirklich? Sicher geht sich der Durchschnitt unserer beiden Koffer aus? frage ich scheinheilig. Kein Pardon! Stattdessen nennt mir die Emirates-Mitarbeiterin den Betrag, der jetzt nachzuzahlen ist - EUR 136,- für 5 kg Übergepäck. Puh! Das tut mir leid, das hätte ich vermeiden können. Aha, im Reisebüro oder auch im Internet hätte ich günstiger Kilo nachkaufen können.

Jetzt ist es zu spät, akzeptieren und daraus lernen ...

 

Der Flug startet etwas verspätet und es ist fast Mitternacht (Ortszeit = MEZ +3 Stunden) als wir nach ca. 5,5 Stunden in Dubai zwischenlanden. Wo ist unser Gate? Wieviel Zeit haben wir? Alles ist gut und es bleibt auch noch Zeit für einen kleinen Espresso. Der Bustransfer zur Maschine von Fly Dubai zieht sich und wenn ich mich so umschaue, gehören wir als Europäer ganz klar zur Minderheit. Ich bin müde. Um 1:55 Uhr heben wir fast pünktlich ab. Trotz der späten Stunde wird rund um mich geplappert und an schlafen während der 90-minütigen Flugzeit darf ich gar nicht denken. Ein Stewart im blau-grün kariertem Hemd ( ich dachte erst, er ist auch Passagier) pickt anhand einer Liste die Long-Distance-Reisenden raus und bietet Sandwich und Wasser an. Danke, Wasser reicht mir.

 

Der Flughafen in Salalah ist fast menschenleer, die Einreise klappt prima, die Koffer kommen nur zögernd auf das Band und glücklicherweise sind unsere zwei bei den ersten dabei, die ausgespuckt werden. Shuttlebus statt Taxi um diese Zeit - was war das für eine Empfehlung? 10 Personen sollten wir sein und es ist unglaublich, wie lange es dauert, bis sich die Herrschaften alle beim Bus einfinden. Pärchenweise schlendern sie zum Bus und alles auf dem Weg scheint interessanter zu sein als eine rasche Weiterreise ... genau, Zeit für eine Zigarette ist nach Meinungen unserer Mitreisenden sicher auch noch und so geben einzelne Raucher sich noch ihrem Verlangen hin.

 

Unser Fahrer ist wahrscheinlich auch müde, versteht kaum Englisch und ist vielleicht auch von der zähen Abfahrt genervt. Währenddessen läuft die Zeit und um 4:45 Uhr kann die letzte Etappe fortgesetzt werden. Hm? Nichts los auf den breiten beleuchteten Straßen zum Hotel und trotzdem scheinen wir deutlich unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit dahinzuzockeln. Da ein Wohnhaus, dort ein Wohnhaus, dazwischen ein paar Hütten, mehr oder wenig schemenhaft kann ich meine Umgebung erkennen und eins ist klar - diesen Wahnsinn von höher, größer und spektakulärer wie in Dubai, den gibt es hier nicht und genau aus diesem Grund sind wir hier.

 

Hell erleuchtete Straßen über langgezogene Kurven, über noch stärker beleuchtete Kreuzungen, irgendwann von Palmen gesäumt, führen in Richtung Stadt. 35 Min Fahrzeit wurde am Flughafen angegeben und schau... Hurra, wir sind die Ersten, die ankommen ... die Hoteleinfahrt zum Rotana Resort .... wird sichtbar. Die Anlage bietet derzeit angeblich den besten Standard rund um Salalah.

 

Wasser, in dem sich das orientalische Eingangsportal im bläulichen Licht spiegelt, geschmackvolle Lobby ... ich bin begeistert. Pinapple-Juice zur Begrüßung, dazu ein gekühltes Erfrischungstuch und die Einladung sich bei Wasser, Croissants, ... zu bedienen. Wirklich freundlich und sehr um den Gast bemüht. Nein, muss das wirklich sein? So schnell kann ich gar nicht schauen, habe ich das blaue Hotelband um das rechte Handgelenk gebunden bekommen. Jetzt bin ich ausgezeichnet, um bestimmte Leistungen zu erhalten. Na gut. Widerstand wäre zwecklos. Ich bin zu müde um alles rund um mich zu bewundern. Ich habe ja noch ein paar Tage Zeit. Die Zimmer befinden sich in einzelnen dreigeschoßigen Häusern, die in Cluster eingeteilt sind. Unser Zimmer liegt im Cluster 6 und ein Wagen wird uns hinbringen. Erklärungen zur Anlage gibts gleich auf der Fahrt... da das Gym, hier ein besonderes Restaurant, Poolbar ... über einer kleinen Brücke kann ich einen beleuchteten Balkon erkennen. Ja, das ist unser Zimmer und das Licht wurde zur Begrüßung eingeschaltet. Das Zimmer ist schön groß, geschmackvoll eingerichtet und fast etwas zu sehr gekühlt bei Außentemperaturen von über 30 Grad. Wir packen noch die Koffer aus, morgen oder besser gesagt heute noch kann dann unser Urlaub gleich in der Früh so richtig beginnen. Wir bemerken, dass die Morgendämmerung langsam einsetzt, kein Wunder,  es ist bereits nach 6 Uhr Früh, als wir uns endlich gemütlich ins Bett kuscheln. Die Klimaanlage muss ich ausschalten. Das Geräusch stört wirklich und so höre ich kurz noch die Raben, bevor mir die Augen zufallen.

 

Gute Nacht

Eure Rena

 

 

Naja ...

 

8. November 2019

Der Wecker holt mich brutal in den Tag, den wir ja eigentlich schon begonnen haben. Das Frühstück wird nur bis 10:30 Uhr serviert und das könnte heute sonst knapp werden. Schnell ein Blick aufs Meer. Meerblick ist mir immer wichtig. Hallo, wo ist das Meer? Eine Poollandschaft hat doch nichts mit Meer zu tun? Da stimmt was nicht. Sonst scheint alles ok zu sein ... oder doch nicht? Komisch, WLAN wird angezeigt, aber Verbindung wird nicht hergestellt. Egal jetzt. Ich freu mich auf ein großzügiges Frühstück und dann schaue ich weiter.

 

Das Frühstücksrestaurant befindet sich ganz in der Nähe unseres Zimmers. Über die gedeckten Tische auf der Terrasse sehe ich schon erste freche Raben ihre Runde ziehen. Drinnen finden wir sicher auch ein nettes Plätzchen. Naja … wo bin ich da überhaupt? Leute mit überfüllten Tellern drängen sich zu den lieblos gedeckten Tischen, versuchen vom Buffet noch mehr auf den Teller zu platzieren, schaufeln oft wieder zurück … na gut. Oje, ich bin sicher noch nicht ganz ausgeschlafen, dazu sehr verwöhnt, … Schwarztee aus der Kanne ist auch nicht gerade das, was ich mir im Urlaub wünsche ich frage mich, wie es zu der hohen Hotelbewertung kommt. Ja, es sind die ersten Eindrücke und kluge Menschen sagen immer, erstmal eine Nacht über alles schlafen und dann ein Urteil fällen. Die 2 ½ Stunden Schlaf kann ich da wirklich nicht rechnen und warte noch ab.

 

Wir haben leider bei unserer Ankunft die Umgebung nicht sehen können und am Morgen kam das traurige Erwachen – kein Meer vor dem Fenster, schildert Ewald an der Rezeption unser Anliegen. Die Mitarbeiterin durchsucht die Unterlagen und tatsächlich – es ist ein Fehler passiert. Ja, es gibt noch ein Zimmer. Wann können Sie umziehen, fragt sie, haben Sie die Koffer zum Umzug fertig? Nein, wir haben sie gerade mal vor wenigen Stunden ausgepackt. Ja, wird alles für uns erledigt. Hm? Mag ich das, dass ein Housekeeping-Mitarbeiter meine persönlichen Sachen umpackt? Nein! Also retour ins Zimmer, missmutig und lieblos packe ich den Koffer … das Zimmertelefon läutet … nein, wir wollen mit dem Umzug nicht bis morgen warten, wir haben gerade alles fertig und warten nur noch auf das neue Zimmer … höre ich Ewald sagen … und es ist uns egal, wenn der Fernseher heute nicht mehr gerichtet wird. Natürlich haben wir Verständnis, dass Freitag ein arbeitsfreier Tag für die Techniker ist.

 

Zusätzlich haben wir mehr oder weniger freundlich mein WLAN-Problem gelöst und dabei war Ewald maßgeblich beteiligt. Danke.

 

Das neue Zimmer, Nr. 604, ist angeblich besser, hat keine Badewanne, dafür Dusche und höhere Räume, der Kleiderschrank ist kleiner, dafür gibt es 3 Laden mehr … und der Meerblick passt super. Jetzt kann der Urlaub wirklich beginnen. Wir packen gegen halb 12 mittags unsere Badesachen, suchen ein gemütliches Plätzchen zum Ruhen, aber vorher wollen wir noch zum Strand. Wahnsinn, der ist breit und am Horizont ist kein Ende in Sicht und der Sand ist total fein und ich kann auch keine Müllreste entdecken.

 

Lass uns doch bis zum Ende des Hotelstrandes laufen und ich freue mich – der Strand ist relativ eben und knieschonend zu gehen, witzige Wasserläufer flitzen vor uns hin und her, dazu rauschen die Wellen, die Gäste haben Spaß und auch ich finde langsam Gefallen an der Anlage. Ein paar Holzpflöcke sagen uns, dass ab sofort der unbewachte Strandteil beginnt. Weit und breit ist nichts mehr zu sehen … eine alte Hütte, zwei drei Boote, ein Fischernetz und das war es dann auch schon. Wird nicht lange dauern und die Hotelburgen werden hier aus der Erde wachsen. Schau wie lustig die kleinen Vögel dahinsausen. Ich habe Spaß daran die witzigen Tierchen zu verfolgen und – sehe ich richtig – im Dunst am Horizont steht doch ein Kamel, oder nicht?! Ja, und dahinter taucht ein weiteres auf und nach und nach ist da eine ganze Herde. Kein Hüter der Tiere, kein alberner Schmuck für die Touristen und schon gar keine Reitmöglichkeiten …. Ich nähere mich mit neuem Selbstbewusstsein respektvoll den Wüstentieren und … jetzt wird mir doch mulmig. Mir fällt ein, dass die sehr schnell laufen können und wer weiß, was die Tiere reizt. Ich lasse es lieber, wir drehen um und gehen zurück zum Hotel.

 

Wir entdecken einzelne Hängematten zwischen den Palmen, Möglichkeiten für Sport und Spiel, natürlich Duschen und Poolbars … und die Masseurin kommt mit dem Fahrrad und bietet ihre Dienste unkompliziert am Strand an. Witzig.

 

Jetzt mache ich es mir im Schatten gemütlich. Naja, denke ich mir, so ein Aufwand bei der Anreise und dann bin ich doch sehr enttäuscht von der Anlage. Ja, jammern auf hohem Niveau schon wieder, aber ich muss auch bedenken, dass der Tourismus hier im Süden des Landes erst 2013 langsam begonnen hat und es noch an Erfahrungen fehlt. Mein persönlicher Eindruck ist halt auch, dass die Angestellten mit der neuen Fremdenverkehrssituation überfordert sind, die Freundlichkeit und der Umgang mit ausländischen Gästen zum Teil noch sehr wenig routiniert ist, … Hier hat man scheinbar große Pläne, es gibt viele Baustellen und es gefällt mir sehr gut, dass es hier noch unverfälschte Gebiete gibt, die vielen Neubauten eher im landestypischen Stil entstehen und noch dazu in vernünftiger Höhe, nach Wolkenkratzern schaut es hier momentan nicht aus.

 

Oh, Überraschung im Zimmer … Obst und regionale Süßigkeiten. Mmmh, dankeschön.

 

So, Schluss jetzt mit Jammern, ich habe Ewald heute schon genervt damit und wenn ich noch einmal sage, dass ich keine Fernreise mehr machen möchte, wer weiß, wie das noch endet?! Ich freu mich auf eine Dusche und auf das Abendessen, motiviere mich, bin dankbar für diesen Urlaub … und es freut mich, dass ich meine neuen Sneakers dabeihabe. Die passen heute wirklich gut zum Outfit ;-)

 

Um 18:30 Uhr sind wir fertig, gehen erwartungsvoll in eines der Restaurants … zum Glück sind erst wenig Gäste da und wir können in Ruhe das Angebot checken … Hühnerfrikassee, Beef mit weißen Bohnen, ... super, gegrillten Fisch sehe ich da auch. Das wird’s für mich. Naja, ich hätte mir schon gedacht, dass man im Oman versteht raffiniert zu würzen, aber irgendwie ist da etwas schiefgelaufen. Komisch, auch die Beilagen schmecken mehr als langweilig und beim Beobachten der Nachbartische fast überall ein ähnliches Bild, jeder greift zu Salz und Pfeffer und versucht, die einzelnen Gerichte geschmackvoller zu gestalten. Sehr schade.

 

Schon wieder ein älterer Gast mit Badehose, Shorts bei den Männern sind eher die Regel und lange Hosen beim Abendessen die Ausnahme. Das kann es doch nicht sein?! Das Publikum ist international, viele Deutsche, viel Russen, … so manche Tischmanieren sind zu hinterfragen und mich wundert nicht, dass das bemühte Personal hier vielleicht manchmal die Lust und Freundlichkeit verliert. Die Damen tragen zum Teil merkwürdige und durchsichtige Hängerchen, die auch am Strand viel besser passen als im Restaurant eines 5-Sterne-Hotels zum Abendessen. Wo bleiben der Respekt und die Wertschätzung meine lieben Gäste – der Respekt vorm Land, dem Hotelpersonal, den Mitreisenden und sicher auch vor sich selbst. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Ich hoffe wirklich für Salalah, für den Oman, dass das Land einen gebührenden Stellenwert in der Tourismusbranche bekommt und für den Fremdenverkehr allgemein, dass sich  wieder mehr Stil seitens der Gäste einstellt.

 

Wahrscheinlich braucht es noch ein aufeinander zugehen. Es ist für mich auch ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich als Gast am Freitag ein Glas Weißwein bestelle und das vom Kellner abgelehnt wird, weil eben heute Freitag ist und an Freitagen kein Alkohol serviert wird! Spannend in jedem Fall und ich schildere meine ersten Stunden hier in Salalah deshalb so ausführlich, weil der vermeintliche Geheimtipp (zumindest das Hotel) für uns derzeit noch mehr geheim als Tipp ist. In wenigen Jahren schaut das sicher anders aus und wir werden sehen können, wohin sich Salalah entwickelt, welche Zielgruppe angesprochen werden soll….

 

Ich freu mich jetzt auf einen erholsamen Schlaf und morgen auf den Ausflug. Ich will Land und Leute kennen und besser verstehen lernen.

 

Komm einfach mit mir mit. Wir machen uns gemeinsam eine schöne Zeit.

Alles Liebe

Eure Rena

 

Erlebnis Dhofar

 

9. November 2019

Psssssssssssss, danke Gelse fürs Aufwecken, aber das hätte ich auch allein geschafft. Naja, der Wecker wird eh bald läuten. Ich stehe auf, schleiche mich leise auf die Terrasse und freue mich, dass ich heute gleich aufs Meer schauen kann. Zwischen den Wolken der blaue Himmel, erste Gäste, die sich schon sportlich am Strand betätigen … eine herrlich ruhige Atmosphäre, optimal zum Aufwachen. Nein, Seele baumeln ist jetzt nicht … Weihrauchbäume, wir kommen.

 

Pünktlich um 8:40 Uhr holt uns ein Tourguide ab und los kann es gehen mit dem Ausflug Salalah Ost & West. Zum Schutz vor Klimaanlagen und für evtl. Besuche religiöser Stätten habe ich eine lange dünne schwarze Hose gewählt und eine dünne Weste. Oh, ein großer Bus … nicht gerade nach meinem Geschmack, aber wir wollen so schnell wie möglich so viel wie möglich sehen und Informationen sammeln. Aha, wir werden heute Salalah, die zweitgrößte Stadt des Omans ganz links liegen lassen und das Umland, die Region Dhofar, kennenlernen. Ich lasse mich überraschen vom Tag, zu lange liegt die Buchung dieses Ausfluges zurück. Den ersten Stopp machen wir bereits nach einer kurzen Fahrt im Fischerdorf Taqah. Mahmud, unser heutiger Begleiter, erzählt über das frühere Leben im Oman, die Aufteilung der Wohnräume, … und kurz darauf können wir im Taqah-Castle sehen, wie traditionelles Leben im Oman aussieht.

 

Weihrauchduft kommt uns gleich im Vorraum entgegen … mmh, ich mag das. Bunte Kissen wurden sorgfältig am Boden drappiert, weil die Eiheimischen es lieben, am Boden an der Wand gelehnt zu sitzen. Der Zauber des Orients umgibt mich und ich würde gerne länger bleiben. Schau, ein Weihrauchstrauch, höre ich Ewald rufen und sofort sause ich zu dem scheinbar unscheinbaren Gestrüpp, das bei genauerem Hinsehen wunderschön ist. Noch ein Foto, und eins noch von der Blüte … super. Jetzt noch rauf auf die Festung … schnell, schnell, das steht eigentlich nicht auf dem Programm, aber ich verspreche mir einen schönen Ausblick auf das unbekannte Land … und es hat sich wirklich gelohnt.

 

Durch trockene Steinwüste bzw. Steingebirge führt uns die Fahrt Richtung Osten. Mahmud erzählt uns von allgemeinen Riten und Gebräuchen. Er macht das recht interessant und gestaltet damit die Fahrt kurzweilig. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass im Sommer dieses Gebiet total grün bewachsen ist. Mitte Juli beginnt die Monsunzeit, das heißt, es regnet bis Ende August, Anfang September sehr viel, die Sonne scheint selten, die Wellen sind hoch und die Strände gesperrt. Keine Reisezeit für europäische Urlauber, aber die Einheimischen lieben gerade zu dieser Zeit den Süden des Landes und verbringen bevorzugt den Urlaub in Salalah. Die heißtesten Monate sind der Mai und die erste Julihälfte.

 

Mit 15,6 Einwohner pro km² ist das Sultanat Oman eines der Länder, die am dünnsten besiedelt sind. Die Küstenregionen im Norden des Landes oder die Region um die Stadt Salalah im Süden des Landes sind am dichtesten bewohnt. Der Gastarbeiteranteil im Oman ist sehr hoch. Ja, ich darf heute wieder viel lernen.

 

Auch das ist interessant. Jeder Omani bekommt nach Vollendung des 21. Geburtstages ein Grundstück vom Staat geschenkt, 900 m² im Landesinneren oder 600 m² an der Küste. Nein, aussuchen darf man sich das Grundstück nicht, aber als Eigentümer kann man es auch eintauschen oder verkaufen. Nicht schlecht.

 

Wenig nachvollziehbar ist für mich die Pflicht, das Grundstück zu ummauern, da sonst der Anschluss von Wasser und Strom verwehrt bleibt. Genau, ich muss nicht alles verstehen.

 

Ein Scheich als reicher Mann mit Märchenschloss und und und … so habe ich mir das immer gedacht, aber nein, Scheich ist ein Ehrentitel für eine vom Volk gewählte weise Person im fortgeschrittenen Alter, eine Art geistiger Führer, sowohl im weltlichen, vorwiegend aber im religiösen Kontext. Seine Frau ernennt der Scheich zur Scheichin.

 

Während ich noch so über diese interessanten Geschichten nachdenke, haben wir das UNESCO-Weltkulturerbe Sumharam, 40 km von der Stadt Salalah entfernt, erreicht. Die Stadt Sumhuram oder Khor Rori wurde als Festungsbauwerk geplant und gebaut und war durch den Stadtgrundriss gut zu verteidigen. Alte Schriften, Münzen und Gegenstände wurden in der Vergangenheit bei den Ausgrabungsarbeiten hier bereits gefunden und das mag der Grund sein, warum wir auch heute auf Archäologen treffen, die hier mit äußerster Vorsicht ihr Glück versuchen. Viel mehr interessieren mich aber die weißen Flamingos, die ich erfreulicherweise in der Flußmündung entdecke.

 

Was ist jetzt mit dem Weihrauch? Das habe ich schon kapiert, viel mehr, wenn überhaupt, werde ich heute nicht sehen oder darüber erfahren. Scheinbar habe auch nur ich im Bus Interesse an Infos über diese seltene Pflanze. Mahmud ist so freundlich und notiert mir den Ort in Salalah, an dem ich echten Weihrauch finden kann. Der Taxifahrer wird mich anhand der arabischen Schriftzeichen, Englisch ist nicht so verbreitet, richtig hinführen. Danke für die Unterstützung.

 

Wir erreichen Mirbat, die ehemalige Hauptstadt Dhofars, die nach der Schlacht von Mirbat im Jahre 1972 als zerstörte Stadt zum Mahnmal wurde. Bedrückend, aber jede Menge Motive für mich. Wir haben leider wenig Zeit. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Ort für die verbliebenen Einwohner gespenstisch sein muss. Ein sehr interessanter Ausflug, abwechslungsreich, viele interessante Details, … so mag ich das. Der Fischereihafen in Mirbat mit der malerischen Kulisse, wo die Fischer ihre Fänge an Land bringen, passt da richtig gut dazu.

 

Ist das eine Reihenhausanlage? Nein, das sind Volkswohnungen, bei uns Sozialbauten, die der Sultan für die Beduinen bauen ließ. Überall im Land entstehen derartige Projekte, mit denen man für Bildung der Wüstenvölker sorgen will und zum Glück werden diese Wohnungen sehr gut akzeptiert und angenommen. Da sehen wir auch schon den Sommerpalast des Sultans, der aus gesundheitlichen Gründen leider schon seit Jahren nicht mehr hier sein konnte. Schwarz-weiße Begrenzungspflöcke kennzeichnen das Areal und es ist riesig, reicht bis ins Quellengebiet zwischen Salalah und Taqah.

 

Mehr als 360 Quellen verteilen sich über Bergkuppen. Die meisten dieser Quellen führen das ganze Jahr über Wasser und die Omanis finden hier die schönsten Plätze für ihr Picknick neben Seerosen und malerischen Felsformationen. Besonders schön ist es hier wahrscheinlich nach der Regenzeit. Aber ACHTUNG!! NICHT ins Wasser gehen! Gefährliche Würmer können in die Haut eindringen. Lebensgefahr!! 

 

Kamele haben wir heute schon einige gesehen. Die sind hier sehr beliebt, gehören zum Straßenbild und haben immer Vorrang. Ist das jetzt ein Kamel oder doch ein Dromedar? Ich frage nach und sieheda, mit der Bezeichnung Kamel liege ich bei jedem Höcker-Tier richtig, dann erst beginnen die feinen Unterschiede, aber das will ich jetzt gar nicht wissen. Hier bei den Quellen trotten sie uns schon friedlich entgegen. Die grünen Blätter auf den Bäumen hier im Tal sind wahrscheinlich ein Leckerbissen für die Tiere. Während die Kamele genüsslich fressen, vertreiben sich die Hüter in geselliger Runde ihre Zeit unter einem schattigen Baum. Frag doch, ob du sie fotografieren darfst, will Ewald die Chance nutzen und ich geh gleich einen Schritt weiter und frage, ob ich mich dazusetzen darf. Natürlich. Ich will nicht wissen, was in den Köpfen der Männer vorgegangen ist … jedenfalls haben sie gelacht und fürs Foto dann fast beschämt den Kopf weggedreht. Danke, und ihr seid alle in Österreich willkommen, verabschiede ich mich fröhlich. War ein schöner Moment, der in Erinnerung bleiben wird.

 

Hunger stellt sich ein, aber wir sind eh schon unterwegs in die Berge zum Restaurant mit Aussicht. Hühner vom Grill werden dort zubereitet, vorher gibt es Salat mit Fladenbrot und Aufstrich. Mmmmh, ich schmecke Gewürze und die kulinarische Welt ist für mich wieder in Ordnung. Eine Besonderheit in diesem vermeintlich modernen Restaurant ist die einzige Damentoilette, die nur von außen abzuschließen ist, in der es kein WC-Papier gibt und in dem die Spülung nicht funktioniert. Diese nicht so optimale Konstellation führt dafür zu witzigen Situationen und Gesprächen der Besucher und jeder hat das Gefühl, sich bei der nächsten Dame entschuldigen zu müssen, weil es eben so ist, wie es ist.

 

Gut gelaunt bringt uns der Bus zur letzten heutigen Sehenswürdigkeit, zum Strand von Mughsail mit den Blow Holes, durch die bei stürmischer See die Fontänen gebildet werden, die zum Teil meterhoch zum Himmel spritzen. Heute ist das Meer ruhig und wir warten umsonst auf das Spektakel. Macht nichts.

 

Die Leute dösen im Bus und wir fahren durch Salalah, vorbei unter anderem an typischen Obstständen, zum Hotel zurück. Danke für den schönen Ausflug. Der Tag macht Lust auf mehr. Mal sehen, was noch möglich ist.

 

Sei auch du gespannt.

 

Liebe Grüße

Eure Rena

 

Fischmarkt war gestern

 

10. November 2019

Guten Morgen, gut geschlafen, gut gelaunt … der Reiseleiter bittet um 12 Uhr zum Empfang. Na super, der ist aber witzig, das brauche ich nicht. Aber ich brauche ihn zu einem anderen Thema. Die Altstadt wartet dringend auf mich. Die Empfehlung vom Reisebüro war, dafür ein Taxi zu nehmen, aber wir verstehen die Omanis nicht, die verstehen uns nicht und daher wurde uns vor Ort von diesem Abenteuer abgeraten. Noch dazu ist Salalah ziemlich weitläufig, wir bräuchten von einem zum anderen interessanten Ort immer wieder eine Transportmöglichkeit, … klingt alles nicht prickelnd. Vielleicht doch eine Stadtrundfahrt? Mal sehen wie flexibel ich da bin, wie lange das alles dauert?

 

Klingt vernünftig, 4 Stunden, viel Freizeit, und wir erreichen unsere gewünschten Stationen in Salalah punktgenau … und wenn wir dann noch wollen, können wir ja nochmal mit dem Taxi in die Stadt fahren. Vom Gästeservice im Hotel hätte ich mir schon einen Shuttle ins Zentrum gewünscht, aber wie gesagt, der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen. Egal. Wir buchen die Tour für Dienstag.

 

Vitamin D tanken, Seele baumeln lassen, das ist zu wenig Action, dazu brauche ich nicht in den Oman reisen! Lass uns wieder am Strand spazieren, die Strandläufer besuchen, … vielleicht haben wir noch eine Idee. Leider, heute sieht man meine kleinen Freunde nur sehr vereinzelt hin und her flitzen. Ah, der Fischer kommt zurück, 2 andere kümmern sich um die Netze … kleine Alltagsszenen, die mir gefallen. Da vorne steht ein Rad im Sand, das amüsiert mich, bis dahin müssen wir in jedem Fall noch gehen. Radständer sind hier nicht gefragt, der Sand erledigt das perfekt.

 

Noch ein ziemliches Stück entfernt sehen wir Pick-Ups, Omanis, die im Wasser stehen … und ganz viele Vögel, die über der Gruppe kreisen. Das interessiert mich jetzt, am Strand können wir herrlich dorthin spazieren und die Lust auf ein kleines Abenteuer oder neue Bilder lässt mich das neue Ziel direkt ansteuern. Zuerst beobachte ich die Szene vorsichtig aus der Distanz, ich möchte ja nicht stören oder den Unmut der Einheimischen wecken. Die Männer haben riesige Netze ausgeworfen, sie fangen Sardinen … Manche stehen bis zum Oberkörper im Wasser … ich habe das in dieser Art noch nie beobachten dürfen und bin fasziniert. Das ist ein harter Job … aber nicht für alle. Die Fahrer warten hinter dem Lenkrad auf den Abtransport.

 

Fische sind für die Omanis ein bedeutender natürlich vorkommender Rohstoff und vor allem Sardinen werden für den Export gefangen. Technischen Fortschritt gibt es dabei wohl nicht, vor hunderten Jahren wird das ähnlich funktioniert haben.

 

Langsam wird es Zeit für den Rückweg. Wir waren fast 3 Stunden unterwegs, es war ein einmaliges Erlebnis, aber ich werde trotzdem noch über diese Art Fischfang nachlesen. Warum wird das so gemacht? Wie schaut es mit der Population der Sardinen aus? …

 

Ein bisschen Erholung darf jetzt sein. Nach der Nachmittagskaffeepause (ein kleiner Espresso ohne Gebäck, nicht mal mit Kekserl oder Plätzchen kostet umgerechnet EUR 6,-) spazieren wir in die andere Richtung des Hotels. Schade, die Wege in der Anlage und die Flächen rund um die Pools sind sehr sehr rutschig … Erinnerungen kommen hoch … ich versuche, nicht daran zu denken und suche gedanklich besser nach Ideen für morgen.

 

Also bis bald.

Eure Rena

 

Montag Ruhetag …

 

11. November 2019

Das Hotel bietet wenig Möglichkeiten zur Unterhaltung und nach einem halben Tag Strand macht sich bei mir langsam Langeweile breit. Na gut … lesen, Hörbücher, Musik, ist auch mal eine schöne Abwechslung ... und nach dem Frühstück gehen wir spazieren. Kilometerlange breite Strände, das wird hier nicht nur so locker gesagt, es ist hier tatsächlich so. Es ist wunderschön, aber heute mag ich nicht ... ich habe eh alles erlebt und gesehen am Strand, barfuß gehen im Strand über Stunden war für meine große Zehe zu viel, es hat sich eine Blase gebildet und die soll nicht noch größer werden. Quatsch! Bin ich die Prinzessin auf der Erbse? Natürlich nicht und ich will auch kein anderes Weichei sein, also los geht’s, für diese noch unverfälschte Natur bin ich schließlich hier.

 

Wir sind der Meinung, dass wir auch heute wieder was Neues entdecken. Wir gehen, genießen die Weite, genießen die Sonne und da schau her ... 2 Pferde am Horizont direkt am Strand ... Danke Ewald, du hast Pferde für mich bestellt ;-) bedanke ich mich scherzhaft. Immer weiter entfernen wir uns vom Hotel, entdecken ganze Vogelkolonien, die uns zum Teil in riesigen Schwärmen entgegenfliegen. Aber jetzt reicht es, wir drehen um ... und im Hotel sagt uns die Uhr, dass wir mehr als 3 km zurückgelegt haben und da war noch kein Ende des Strandes in Sicht.

 

Wir haben uns wirklich eine Stärkung verdient und steuern direkt zur ersten Strandbar und geben unsere Bestellung auf. Sorry Sir, only members. Aha, da gibt es also gravierende Unterschiede und da fällt es uns auch wieder ein. Es hätte ein Package gegeben, Club Rotana, das wir zusätzlich buchen hätten können, aber privater Check-In-Bereich, Obstkorb und Wein bei der Ankunft,… schien uns übertrieben und jetzt bemerken wir erst, dass da viel mehr gewesen wäre. Beim nächsten Mal.

 

Mein Hörbuch entspannt mich so sehr, dass ich einschlafe … tut mir gut. Jetzt ist es gleich 14:11 Uhr in Salalah, das heißt 11:11 Uhr daheim und somit Faschingsbeginn. Krapfen werde ich hier leider keinen bekommen, wir machen einfach Kaffeepause im Strandrestaurant.

 

Rechts von uns wird gelästert über die Stadtrundfahrt, links von uns benehmen sich die Gäste so, als würde ihnen die Welt gehören und so machen sie das überall, bunt, schrill, die Damen äußerst aufreizend,… ihr wisst … ;-) Was mich am meisten stört – scheinbar kann niemand die Füße beim Gehen heben … keep cool Rena, alles gut.

 

Für ein arabisches Land wird hier alles sehr locker gesehen. Ewald hat noch den Reiseführer zitiert und mich auf die Badeanzugs-Pflicht im Meer hingewiesen, Bikinis maximal am Pool, vertraute Gesten sowieso nicht (eh klar!), aber hier erlebe ich das ganz anders und auch der regionale Reiseleiter bestätigt unsere Erfahrung. Strenge Vorschriften gelten natürlich in den Moscheen, aber im Alltag ist fast alles erlaubt was gefällt.

 

Es ist irgendwie bedenklich, dass wir in dieser herrlichen Kulisse an daheim denken. So ist das halt, wenn mich in einem Hotel dieser Kategorie schon das Frühstück nicht glücklich macht … Ein kleines Gebäck am Nachmittag, das wäre jetzt was, aber diese Kultur pflegt man hier nicht und ich fantasiere von Schaumrollen, Kardinalschnitten, … ja, ich weiß, das alles würde mir schaden, trotzdem wäre das jetzt schön. Über die Mehlspeisen kommt die Lust auf Mutter Helenes Surbraten mit Gummiknödel, … mmmh … Aus! Ende! Ich freu mich, dass ich die Zeit hier erleben darf, akzeptiere die Tatsachen und bin happy, dass Ewald wieder Pocket Coffees für mich eingepackt hat … jeden Tag eins, diesmal ausnahmsweise ab und zu ein zweites.

 

Witzig, ein Glas Rotwein wird bestellt und die Kellnerin bedauert – zwischen 15 und 18 Uhr wird kein Alkohol ausgeschenkt. Andere Länder, andere Sitten, finde ich super. Ich bin schließlich hier, um Neues kennenzulernen.

 

Heute wird’s wieder klar - ich bin nicht fürs Herumliegen am Strand gemacht und leider tut sich in der Hotelanlage genauso wenig wie rundherum. Zu überhöhten Preisen werden Sportmöglichkeiten angeboten, aber das Interesse an dieser Option ist bei den Gästen mehr als gering.

 

Turnen, Abendessen, Blog schreiben, Fotos aussuchen und auf morgen freuen, das steht jetzt bei mir noch auf dem Programm.

 

Seid ihr auch schon gespannt, was sich in Salalah tut? Ich erzähle euch morgen davon.


إلى اللقاء

Eure Rena

 

Salalah Highlights

 

12. November 2019

Hurra, heute tut sich wieder was. Lange Hose, Ärmel bedeckt und Kopftuch, für den heutigen Besuch in der Moschee muss ich mich entsprechend kleiden.

 

In der Lobby sitzen schon einige wartende Gäste, bei denen dürften heute auch Salalah City auf dem Plan stehen. Machen Sie Stadtrundfahrt? fragt ein Einheimischer in die Runde. Ja … ja … ja, ... haben Sie Jacke dabei? Kopftuch? Ich hab vom Mitarbeiter des an der Rezeption  bereits ein Daumen-hoch bekommen, aber nicht alle bestehen den Kleider-Check und müssen sich umziehen oder im Bus bleiben und warten ... und da laufen einige schon zurück ins Zimmer ... logische Folge - unnötige Verzögerung ist vorprogrammiert.

 

Ein quirliges Kerlchen unser Reiseleiter ... Habibe, Habibe, ... ruft er uns. Habibe ist übrigens das Wort für Liebling. Er erzählt, ähnlich wie Mahmud, dass es im Oman keine Eisenbahn, dafür ein super ausgebautes Straßennetz gibt.

Der derzeit amtierende Sultan, Qabus ibn Sa'id Al Sa'id, geb. 18. November 1940, wird Vater des Omans genannt und versucht für sein Volk das umzusetzen, was sein Vater verschlafen hat und die Modernisierung des Landes beginnt mit der Amtsübernahme am 23. Juli 1970. Zu seines Vaters Zeiten gab es im Oman zum Beispiel nur 3 Schulen, ohne Reifeprüfung! keine Universität ... 

 

Nach einer kurzen Ehe mit seiner Cousine steht der beliebte Sultan nun ohne Nachkommen da, das Amt wird in der Familie weitergegeben wird und jetzt wird es spannend - einigt sich die Familie nicht, gilt das vorhandene Testament. Wie wird es mit dem nächsten Regenten für das Sultanat weitergehen? Wie wird sich der Tourismus entwickeln? Kommen dann auch Glaspaläste wie in Dubai? Ich bin froh, dass ich jetzt schon Gast in diesem schönen Land sein durfte.

 

Immer wieder fahren wir an Bananenplantagen vorbei und es erstaunt mich, dass hier nur Avocados, Bananen und Kokosnüsse geerntet werden. Ich habe an den Ständen auch noch keine weiteren Obstsorten gesehen. Ob diese Früchte das spezielle Klima besonders schätzen? Wir haben ja schon von der außergewöhnlichen Regenzeit in Salalah ab Mitte Juni bis Anfang September gehört. Für die Omanis sind Regen und Temperaturen um die 20 Grad natürlich eine Besonderheit und in diesen Monaten sind die Hotels total ausgebucht und die Preise der Hotelzimmer x-fach erhöht.

 

Nach einer kurzen Fahrt ins Stadtzentrum sehe ich schon die Minarette der Sultan Quaboos Moschee (Freitagsmoschee), die kleine Schwester der großen Moschee in Muskat. Ich finde sie eher klein und frage mich, ob hier wirklich 3.200 Betende Platz finden.

 

Habibe, Habibe ... die Gruppe wird zusammengetrommelt. Zuerst gibt es allgemeine Erklärungen zum Islam, dann erst dürfen wir Fotos machen, so gibt unser Tourguide das heute vor. Ja, genau ....

 

Als Nicht-Muslimin ist es mir erlaubt, die Moschee täglich außer Freitag von 8:30 bis 11:00 Uhr zu besuchen. Eh klar, die Haare der Frauen müssen bedeckt sein. Ui, die sind sehr streng, es wird kontrolliert, wie das Tuch gebunden ist... der Ausschnitt muss ebenfalls bedeckt sein ... eine Dame muss sogar im Bus bleiben. Tja ... Schuhe ausziehen und ich darf das Gebetshaus betreten. Ich bin gespannt und freue mich. Rechts und links befinden sich zuerst die Räume für die rituellen Waschungen der Männer.

Und du weißt eh, du darfst nur auf dem blauen Teppich gehen, erinnert mich Ewald nochmals. Jaja, ich weiß, der Teppich ist handgewoben und ausschließlich Besuchern muslimischen Glaubens vorbehalten. Die Schlichtheit der Moschee überrascht mich. Außer den Kronleuchtern aus Swarovski-Steinen ist die Gebetshalle sehr puristisch, aber trotzdem sehr beeindruckend ... oops, jetzt habe ich doch tatsächlich, geschuldet durch die Faszination, einen Schritt auf den Heiligen Teppich gesetzt. Nein, keine Konsequenz, anscheinend hat mich niemand beobachtet und keiner hat es gesehen. Schade, es war nur ein Kurzbesuch hier und ich frage mich beim Hinausgehen - warum gibt es in einem muslimischen Land auch so viele Kirchen?

Salalah zählt 275.000 Einwohner, davon sind nur 55 % Omanis, der Rest sind Gastarbeiter, die zum größten Teil im christlichen Glauben erzogen wurden und für die wurden die Kirchen gebaut. Danke für die Info, diese Erklärung kann ich gut nachvollziehen. 

 

Die Stadt ist weitläufig, aber die Highlights sind nicht weit voneinander entfernt. Es dauert daher nur kurz und wir passieren die Grundschule, die der Sultan besucht hat. Sein Studium hat der Regent in London abgeschlossen und, das ist eine witzige Anekdote, dort hat er den Klang der Glocken vom Big Ben lieben gelernt und in Salalah so sehr vermisst, dass er im Areal seines Palastes einen Uhrturm bauen ließ, der den Klang imitiert. Sehr sympathisch!

 

Den Palast dürfen wir nicht besichtigen. Was wir sehen, ist in erster Linie die Palastmauer. Wir hatten allerdings das Glück, einen seiner zahlreichen Paläste vor einigen Jahren in Muscat zu besuchen und den Sommerpalast in der Nähe der Quellen von Dhofar konnten wir aus der Ferne sehen. Auch in Deutschland (Bayern) hat der Sultan seine Residenz und dazu gibt es weltweit noch einige mehr.

 

Ich bin schon ganz gespannt auf den Markt. Der Haffah Souk, er ist berühmt für den Verkauf von qualitativ hochwertigem Weihrauch, ist unsere nächste Station. Noch weiß ich sehr wenig über diese besondere Pflanze und bin dankbar, als unser Reiseleiter anbietet, uns direkt an einem Stand mehr Infos zu geben.

 

Weihrauch ist nicht gleich Weihrauch. Wir erfahren, dass der grüne Weihrauch am hochwertigsten ist, er öffnet Geist und Seele, aber auch sehr selten und schwer erhältlich und verbleibt in erster Linie im Oman. Weißer Weihrauch ist nach dem grünen Weihrauch der beste seiner Art. Bitte, nehmen Sie ein Stück zum Kauen, bietet mir unser Guide ein Stückchen an. Was? Kauen? Ja, wie Kaugummi! Okay?!! Tatsächlich, das Stückchen Weihrauch fühlt sich an wie ein Kaubonbon und angeblich hilft es bei Magenproblemen und Husten, außerdem enthält es natürliches Cortison und hat keine der üblichen Cortison-Nebenwirkungen. In Wasser über Nacht eingelegt, bekommt das Wasser eine milchig weiße Trübung, davon 1-2 Schluck und der Körper wird gereinigt. Während der Schwangerschaft bitte drauf verzichten! Zum Räuchern kann er natürlich auch verwendet werden, aber es wäre fast schade darum.

Der braune Weihrauch aus dem Oman bieten ebenfalls hohe Qualität, er besitzt einen hohen Anteil an ätherischem Öl, wirkt stark auf der Körper- und Gefühlsebene und wird zum Räuchern verwendet. Der beliebteste Weihrauch zum Räuchern ist allerdings der schwarze Weihrauch. Leider wird Weihrauch sehr oft gefälscht, eingefärbt oder mit Düften vermischt.

 

Eine Muslima mit Abaya und Niqab zeigt uns auch Weihrauchcreme. Sie preist ihre Ware mit viel Begeisterung an, lässt uns alle davon probieren, sehr geschäftstüchtig. Weihrauchcreme kenne ich schon aus Österreich und ich weiß, dass die sehr entzündungshemmend ist. Die Probe fühlt sich sehr angenehm an und Ewald merkt schon, die hätte ich gerne. Zufrieden, mit einem Säckchen Weihrauchcreme und Weihrauch zum Räuchern, schlendern wir durch den Markt. Eigentlich gibt es hier nur Weihrauch und Tücher. Die Omanis laden zum Probieren ein, sind aber nicht aufdringlich. Eine sehr ruhige Marktatmosphäre im Vergleich zu anderen orientalischen Märkten. Vielleicht können wir die Zeit nutzen und einen Kaffee trinken, schlägt Ewald vor. Hm? Kaffee? Habe ich hier noch nicht entdeckt. Ja, es gibt eine einzige Möglichkeit und die finden wir auch nur an einem Marktstand, erfahren wir. Na gut, schauen wir mal …. Hihi, das brauchen wir nicht!

 

Kokosnüsse, für viele Gäste sehr exotisch und daher halten wir an einem der Hütten an der Straße. Eine Hütte nach der anderen bieten die Obstbauern ihre Bananen, Papayas und Kokosnüsse an. Ein paar Hiebe mit einer Hacke und ruck zuck ist die Kokosnuss geöffnet. Mir schmeckt Kokoswasser nicht wirklich, das Angebot abzulehnen wäre aber unhöflich und ich bin froh, als ich höre, dass die Nuss gekühlt ist und die Flüssigkeit daher besser schmeckt. Ja bitte, ich versuche es und ja, gekühlt schmeckt es besser. Lieber ist mir eindeutig das Fruchtfleisch.

 

Einzigartig ist das Museum des Weihrauchlandes im alten Hafen von Al Baleed (UNESCO-Kulturerbe) und ich bin ganz happy, dass ich hier gleich mehrere Weihrauchbäume in der natürlichen Umgebung sehen kann. Meine Augen leuchten …. Untersteh dich … höre ich Ewald neben mir flüstern, denn er weiß ganz genau, dass ich am liebsten einen kleinen Ableger davon haben möchte. Nein, ich würde das Risiko nicht eingehen und folge besser der Gruppe ins Innere des Museums, das aus 2 Hallen besteht. In einem bekommen wir eine rasche Zeitreise des Landes, Infos über den Weihrauchbaum, sehen einen kurzen Film wie das Harz des Weihrauchbaums gewonnen wird und in die 2. Halle, die maritime Halle, werfen wir nur einen kurzen Blick.
 

Die erklärten Sehenswürdigkeiten der Stadt haben wir gesehen, es war wirklich ein gelungenes Programm und ich bin froh, dass wir diesen Ausflug gebucht haben.

 

Zurück im Hotel fragen wir gleich nochmal nach, ob wir das Zimmer am Abreisetag verlängern können. Unser Transfer zum Flughafen geht um 00:45, die Buchung einer zusätzlichen Nacht war aus nicht nachvollziehbaren Gründen vom Veranstalter nicht möglich. Na gut, wir fragen dann vor Ort. So wurde es auch empfohlen. Schon am Tag der Anreise haben wir unsere Bitte vorgetragen und wir wurden vertröstet, also heute ein 2. Versuch. Oje, so wie es aussieht, müssen wir das Zimmer bis 12 Uhr räumen … hm? Da muss uns noch etwas einfallen …

 

Ich bin nicht amüsiert über diese Entwicklung, dann noch das Abendessen, das für mich täglich einen Kompromiss darstellt - die meist nicht ganz sauberen Tische, die Auswahl und Qualität der Speisen, die absolute Stillosigkeit der anderen Gäste, … ich freu mich auf daheim und verbuche den Aufenthalt als unerfreuliche Erfahrung, die das Land, das Sultanat Oman, aber sehr gut ausgleicht.

 

Hoffentlich lässt sich morgen noch etwas machen mit dem Verbleib im Zimmer, wenigstens bis zum Abend. Morgen wissen wir mehr und irgendwie wird’s schon werden, wir sind da grundsätzlich eh relativ unkompliziert.

 

Gute Nacht

Eure Rena

 

Neue Erfahrungen zum Thema Gastfreundlichkeit

 

13. November 2019

Es ist kurz vor 5:00 Uhr, ich habe schlecht geschlafen ... ist das die Vorfreude auf daheim? Ich schleiche mich leise auf die Terrasse, schaue aufs Meer ... hier bleibe ich jetzt ... ich mag das, wenn rund um mich alles langsam erwacht ... Die Fischerboote kehren zurück, bald laufen erste Jogger motiviert über die rutschigen Wege, ... immer wieder richtet sich meine Aufmerksamkeit auf kleine Vorkommnisse oder auf die Vögel, die meine Terrasse sehr gerne besuchen und sich nicht vertreiben lassen, zum Lesen komme ich leider gar nicht.

 

Oh, schon gleich 8 Uhr. Guten Morgen, Koffer packen, rufe ich ins Zimmer. Ja, ist besser, wenn wir das gleich erledigen. Um 10 Uhr kommt der Mitarbeiter der Reiseagentur, nächster Anlauf, das Zimmer zu verlängern ... hm, dieser Service wird hier in diesem Hotel nicht angeboten, es gibt keine Nachfragen .... von anderen Häuser kenne ich das schon, erklärt der nette Mitarbeiter, aber im Rotana Resort, nein! Gibt es nicht. Aha, denke ich mir - geht nicht, gibt es ja doch ... wir wollen ja dafür bezahlen, aber keine Chance.

 

Jetzt ist es 13 Uhr, Check-Out ist erledigt, wir haben ein schattiges Plätzchen am Pool gefunden, über uns kreisen die Raben und unterhalten uns mit ihrem Geschrei, die Koffer stehen in der Gepäckaufbewahrung und wir können sie jederzeit abholen. Super! Danke. 

 

Das tolle Bändchen am Handgelenk dürfen wir noch behalten und bei weiteren Konsumationen haben wir die Möglichkeit, mit Kreditkarte zu bezahlen. Wird  aber gar nicht so einfach, wie wir das später erleben.

 

Kinder meiner Nachbarn aus dem Osten schreien rum und deren Mütter mit. Es ist ja so lustig. Das Hotel ist nicht für Kinder empfohlen, es ist zwar nicht Adult only, aber in der Bewertung schneidet die Kinderfreundlichkeit gar nicht gut ab … für uns war das ein Plus-Kriterium … Oh, ein Ball trifft mich, dabei will ich gar nicht mitspielen, und noch einer … Es ist besser, ich verabschiede mich vom Strand und übersiedle zum Warten in die Lobby, vorher noch duschen im Spa-Bereich ... oje, das habe ich mir etwas komfotabler vorgestellt. Abendessen dürfen wir auch noch. Danke.
 

Ist schon zäh die Warterei ohne Zimmer, aber wie gesagt, auch Gästeservice und Fremdenverkehr müssen gelernt sein.

Ich hoffe, dass die Abreise gut funktioniert und die Zeit bis dahin schnell vergeht. 6 Stunden noch bis zur Abholung ...

 

00:45 Uhr - super, der Bus ist pünktlich.

Ich freu mich. Bis später.

Eure Rena

 

Ciao Salalah!

 

14. November 2019

Wir sind da, aufwachen!! weckt mich Ewald sanft. Ich muss sehr müde sein, wenn ich während der 35-minütigen Fahrt zum Flughafen tief und fest eingeschlafen bin.

Erwartungsgemäß ist um diese Uhrzeit nicht viel los am Salalah Airport. Der zweite Flughafen der Stadt wurde erst 2015 eröffnet, entsprechend modern können die Gäste hier eingechekt werden. Die Halle ist hell und großzügig angelegt, aktuell schön geschmückt zu Ehren des Sultans, der am 18. November seinen Geburtstag feiert. Sei Volk liebt ihn und der Schmuck beweist das erneut.

 

Interessant, heute ist unser Übergepäck kein Thema mehr. 

 

Pünktlich startet unser ca. 2-stündiger Flug nach Dubai. Wir fligen in den Tag, ich freue mich über die herrlichen Bilder des Tagesanbruchs ... trotzdem fallen meine Augen immer wieder zu und ich erreiche Dubai eher ferngesteuert. Der Umstieg erfolgt sehr zügig und ich habe kaum Zeit für ein kleines erstes Frühstück am heutigen Tag. Hetzen will ich mich nicht, ich krieg eh später was ... macht nichts. Eine rasche Weiterreise ist mir eh viel lieber

 

Die Maschine der Emirates Airline ist nicht voll gebucht, wir bekommen daher noch einen Platz am Fenster. Schön, ich kann hoffentlich Dubais Palmeninsel sehen. Es ist ein angenehmer Flug, weniger erfreulich ist die Tatsache, dass wir Plätze fast zu nahe an der Toilette bekommen haben. Aber ganz klar - Aussicht sticht Toilette ;-)

 

Schau wie schön, Sonne auch beim Anflug auf Wien und einer sehr planmäßigen Landung steht nichts im Weg. Die Koffer sind auch schnell da .... nur bei der ÖBB gibt es eine Zugstörung und wir dürfen, länger als gewollt und notwendig, in den Cafés des Flughafen auf den Zug warten. Um 17 Uhr sind wir endlich daheim. Wäsche waschen und schlafen ... herrlich .... und nach Weihrauch duftet es auch schon bei uns in der Wohnung ... passt zur Weihnachtsdeko, die uns gleich in Wien fast erschreckt hat.

 

Natürlich habe ich wieder mein persönliches Fazit für euch.

 

FAZIT

 

Die Weihrauchbäume habe ich gesehen, außerdem einige Naturschönheiten in Dhofar, der Region im Süden des Sultanats Oman und das waren wirklich Erlebnisse, die mich lange an diesen Urlaub erinnern werden. Wir durften Land und Leute und deren Kultur etwas kennenlernen und waren erfreut über die Offenheit der Omanis. So will ich diesen Urlaub in Erinnerung behalten.

 

Die Anreise mit Zwischenlandung hat sich für das noch ursprünglich und unverfälscht gebliebene Salalah sicher gelohnt. Wer jedoch die Vorstellung hat, hier einen Urlaub, wie man sich das in einem 5-Sterne-Hotel vorstellt, machen zu können mit Entertainment, Infrastruktur, kulinarischen Highlights in verschiedenen Restaurants, so, wie man sich das halt wünscht … der sollte die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Süden Omans beobachten. Der Tourismus steht am Anfang, die Preise im Restaurant, für Taxis, … scheinen mir überhöht und nicht stimmig. Es ist spannend, wohin die Reise für dieses attraktive Land führt.

 

Das einheimische Personal hat zum Teil noch Probleme im Umgang mit Gästen, die bereits erfahreneren Gastarbeiter kommen vorwiegend aus sehr viel ärmeren Ländern wie zum Beispiel aus Bangladesh, die vermissen ihre Familien und damit sinkt natürlich die Motivation. Keine einfache Situation, keine optimalen Bedingungen.

 

Wir haben im Rotana Resort Salalah im Rahmen der gebotenen Möglichkeiten eine schöne Zeit erlebt, an den einmaligen Strand werden wir uns wahrscheinlich noch sehr lange erinnern. Sobald die Nachbarhotels aus dem Boden wachsen, wird sich das wahrscheinlich ganz anders darstellen. Das Resort ist wunderschön angelegt und gepflegt. Sehr schade, dass die Wege zwischen den Häusern und zum Strand so rutschig sind und höchste Vorsicht geboten ist. Die Poollandschaft ist von Marmorböden umgeben und jeder weiß, was das bedeutet, außerdem habe ich schmerzhafte Erinnerungen an eine ähnliche Hotelanlage in der Türkei. Die Schilder slippery when wet bringen da herzlich wenig, nass wird es in jedem Fall.

 

Im Restaurant hätte ich mir mehr Respekt von den Gästen und strengere Regeln vom Restaurantmanager gewünscht, z.B. keine Badekleidung, zumindest beim Abendessen. Tischtücher beim Essen wären auch schön, …  das eher einseitige Speisenangebot, Geschmack und Qualität sind subjektiv … dazu sage ich besser nichts. Eine kleine Weinauswahl hätte sicher so manchen Genießer mehr erfreut als das unbekannte Glas Hauswein ... und ein lieb gemeinter Tipp noch, auch Erwachsene essen gerne Speiseeis und nicht nur um 15 Uhr ;-)

 

Das Hotel Rotana Resort Salahah wurde mit der besten Landeskategorie bewertet und das wird im Vergleich mit anderen Häusern auch so stimmen, da bin ich mir ganz sicher.

 

Wir wussten, es ist noch viel zu tun im Sektor Fremdenverkehr im Süden Omans und wir haben es gesehen - alle sind bemüht Tourismus zu lernen. Wir sind eben genau deshalb hierhergekommen, weil hier noch nicht alles so überperfekt ist und wir noch den Spirit vom alten Oman spüren wollten.

In jedem Urlaub dürfen wir neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln, lernen uns und unserer Bedürfnisse noch besser kennen und wissen für zukünftige Auszeiten, worauf wir nicht verzichten und was wir nicht mehr wollen. Danke Salalah und allen, die zu einem schönen Urlaub beigetragen habe! Danke euch fürs Mit-dabei-sein.

 

Alles Liebe

Eure Rena

 

N A C H T R A G

 

All people here are crying 

 

10. Jänner 2020

Eine traurige Nachricht hat mich erreicht.

Der Herrscher des Oman, Sultan Kabus bin Said, ist tot. Er starb am 10. Jänner 2020 im Alter von 79 Jahren.

 

Ich habe ihn natürlich nicht persönlich kennenlernen dürfen, aber ich habe gesehen, wie der Sultan sein Land zum Positiven verändert hat, wie fantastisch sich das Land unter seiner Herrschaft entwickelt hat, wie stolz die Omanis auf ihr Land sind und wie glücklich ... 

 

His Majesty Sultan Qaboos hat tatsächlich mein Herz berührt.

 

Alles alles Gute von mir ins Sultanat Oman und ganz liebe Grüße an Qais. Ich freue mich über unsere Freundschaft. Dankeschön.

 

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© Rena Hackl | 4040 Linz | mail@renahackl.at